3

Herr, was sind es so viele geworden, die mich bedrängen so viele, die gegen mich stehen So viele, die meine Seele zerreden: er findet kein Heil mehr bei seinem Gott Du aber, Herr, stehst mir bei Du bist meine Ehre, Du richtest mich wieder auf Und ich erhebe die Stimme und rufe den Herrn und Er erhört mich von Seinem heiligen Berge her Ich lege mich nieder und schlafe ein und wache auf, weil der Herr mich bewahrt Ich fürchte nicht die gewaltigen Rotten die mich berennen, von ringsumher Erhebe Dich, Herr, errette mich, Du bist mein Gott Du hast noch immer alle zerscheitert, die mich so sinnlos befehden hast die Zähne der Sünder zermalmt Es ist der Herr, der da rettet Dein Segen erfülle Dein Volk

13

Wer keine Herzenseinsicht hat der sagt, es sei kein Gott sie schänden und sind schändlich in all ihrem Streben keiner ist da, der das Gute tut, auch nicht ein einziger Der Herr beugt sich vom Himmel herab zu den Söhnen der Menschen um zu sehen, ob da einer ist der Einsicht hat oder Gott erspürt Alle aber sind abgefallen und unbrauchbar geworden keiner ist da, der das Gute tut, auch nicht einziger Ein klaffendes Grab ist ihre Kehle und ihre Zunge voller Trug Unter ihren Lippen gärt das Schlangengift Fluch und Hass schäumt aus ihren Mäulern Sie sind schnell dabei, Blut zu vergießen Zerstörung und Elend säumen ihre Wege Der Pfad des Friedens ist ihnen fremd in ihren Augen gibt es keine Gottesfurcht Wollen sie es nicht wahrhaben, die das Unrecht betreiben? sie fressen mein Volk und nehmen das Brot aber sie rufen nicht den Herrn an im Gebet Sie sind feige und fürchten den Schrecken da, wo kein Schrecken ist denn Gott ist mit den Gerechten Die Sache des Armen habt ihr missachtet weil niemand als Gott seine Hoffnung ist Wer aber bringt Israel Heil vom Zion her? darum, wenn der Herr die Schmach Seines Volkes wenden wird jubele Jakob, freue dich, Israel!

21

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? achte auf mich meine verirrten Gedanken sind weit entfernt vom Heil Mein Gott, ich rufe Tag und Nacht und Du erhörst mich nicht es ist mir doch kein Wahn! Wohnst Du doch in Deinen Heiligen Du, die Ehre Israels Du warst die Hoffnung unserer Väter sie haben gehofft und Du hast sie erlöst Sie riefen zu Dir und wurden errettet sie hofften auf Dich und wurden niemals entehrt Ich aber bin kein Mensch mehr, sondern ein Wurm ein Dreck für die Leute, verachtet vom Volk Wenn sie mich sehen, fangen sie an zu spötteln sie stecken die Köpfe zusammen und tuscheln: Der hofft auf den Herrn, soll der ihn bewahren soll der ihn erlösen, wenn Er ihn will Herr, Du bist es, der mich aus dem Schoße gezogen Du bist meine Hoffnung von der Mutterbrust her Von Kindheit an bin ich auf Dich geworfen Du warst mein Gott, seit ich im Leibe bin Entziehe Dich nicht, ich ersticke vor Qualen niemand ist da, der mir hülfe Ich bin von wilden Bullen umzingelt von feisten Stieren umstellt Sie reißen vor mir den Rachen auf wie gierige, brüllende Löwen Ich bin wie Wasser dahin gegossen, die Knochen zerfallen das Herz zerrinnt mir im Leibe wie flüssiges Wachs Meine Kraft ist zerbrochen wie trockene Scherben die Zunge klebt mir im Halse fest Du hast mich in Todesgrüfte geführt Eine Meute wütender Hunde hat sich zusammengerottet der Haufe der Peiniger hat mich umzingelt sie krallen sich an meinen Händen und Füßen fest Ich zähle alle meine Knochen und sie schauen zu und weiden sich daran Sie haben meine Kleider unter sich verteilt und über mein Gewand haben sie das Los geworfen Du aber, Herr, entziehe mir nicht Deine Hilfe achte auf meine Verteidigung Errette meine Seele vor dem Schwert rette sie, die Einsame, aus den Fängen des Hundes Errette mich aus dem Rachen des Löwen rette meine Demut vor den Hörnern der Gehörnten Ich will den Brüdern Deinen Namen offenbaren Dich besingen vor dem ganzen Volk Lobet Ihn, die ihr den Herren fürchtet du Same Jakobs, verherrliche Ihn fürchte Ihn, du Same Israels Denn Er verachtet nicht die Gebete des Armen Er wendet sein Angesicht nicht von mir ab sondern erhört mich, wenn ich Ihn nur rufe Dir gilt mein Lobgesang in der großen Versammlung ich will meine Gelübte erfüllen vor allen, die Dich ehren Die Armen essen und sind zufrieden sie loben den Herrn, weil sie Ihn erspüren und ihre Herzen leben in Ewigkeit Alle Enden der Erde werden sich erinnern und sich zum Herren bekehren alle Stämme der Heiden werden anbetend niederfallen vor Dir Denn dem Herrn gebühret alle Königsmacht Er ist Herrscher über alle Völker Sie aßen und beteten an, alle Großen dieser Erde alle, die auf diese Erde kommen, müssen anbetend vor Ihm niederfallen Meine Seele aber lebt durch ihn allein und mein Same wird Ihm dienen dass das kommende Geschlecht vom Herrn Zeugnis gebe Sie werden Boten Seiner Treue sein vor dem Volke, das geboren werdet wird denn es ist der Herr, der da wirkt

22

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln Er lässt mich auf grünenden Auen wohnen und nährt mich an den Wassern des Lebens Er ruft meine Seele zur Umkehr und führt mich den Pfad der Gerechtigkeit um Seines Namens willen Und wenn ich auch wandelte mitten im Schatten des Todes so fürchte ich doch kein Unheil, denn Du bist bei mir Dein Hirtenstab tröstet mich Du bereitest mir den Tisch vor meinen Augen meinen Feinden zum Trotz Du salbest mein Haupt mit Öl und reichst mir das Kostbare, Deinen berauschenden Kelch Deine Gnade bleibt bei mir alle Tage meines Lebens und ich bleibe im Hause des Herren immerdar

24

Zu Dir, o Herr, erhebe ich meine Seele Du bist mein Gott Dir vertraue ich, dass ich niemals zu Schanden werde dass meine Feinde mich nicht verlästern Möge niemand, der Dir treu bleibt, je zu Schanden werden mögen zu Schanden werden, die hohl und unredlich sind Deine Wege, o Herr, lass mich erkennen und zeige mir Deine Pfade Führe mich in Deiner Wahrheit und lehre mich Du bist mein Gott und Heiland bei Dir will ich bleiben, den ganzen Tag Gedenke, Herr, Deiner Barmherzigkeit und Deiner ewigen Gnade Vergiss die Sünden meiner Jugend und meinen Unverstand gedenke meiner in Barmherzigkeit um Deiner Güte willen, o Herr Aufrecht und gut ist der Herr darum gibt Er denen Gesetze, die irrgehen auf dem Weg Sanftmütige leitet Er in der Entscheidung Sanftmütige lehrt Er den Weg Alle Wege des Herrn sind Gnade und Wahrheit für jene, welche Seinen Bund und Seine Zeugnisse ergründen Um Deines Namens willen, o Herr sühne meine Sünde, denn sie ist groß Wer ist Mensch und ehret den Herrn? er ist geführt auf dem Wege, den er sich erwählt Seine Seele ruhet im Guten und sein Same ererbet das Land Der Herr ist die Stärke derer, die Ihn fürchten denn sie kennen Seinen Namen und Sein Bund ist ihnen offenbar Immerdar gehen meine Augen zum Herrn denn Er hat meine Füße aus der Schlinge befreit Sieh mich an und erbarme Dich meiner denn ich bin eingeboren und arm Übergroß ist meines Herzens Bedrängnis so führe mich doch aus meinen Nöten heraus Sieh meine Mühe und Demut an und vergib mir alles, worin ich gefehlt Siehe, die Scharen der Feinde, sie wuchsen gewaltig sie hassen mich ohne Grund Bewahre meine Seele und rette mich lass mich nicht umkommen, ich hoffe auf Dich Die aber klar und gerade sind und ohne Falsch, die halten sich zu mir denn ich bleibe, o Herr, in Dir Erlöse, o Gott, Dein Volk und allem, was es bedrängt

25

Richte mich, Herr, denn ich wandle ohne Arg ich werde nicht schwach, denn ich hoffe auf Gott Prüfe mich, Herr, und erprobe mich läutere Herz und Nieren im Feuer Denn Deine Gnade ist mir vor Augen und ich bin froh und gelassen in Deiner Wahrheit Ich sitze nicht im Rat der Eitelkeiten und halte mich von gottlosen Leuten fern Ich hasse die Gesellschaft feiger Heuchler und mache mich nicht mit Verächtern gemein Ich wasche meine Hände in Unschuld und umschreite, o Herr, Deinen heiligen Altar Dass ich den Klang des Lobgesangs höre und erzähle, wie wunderbar Du bist Herr, ich liebe die Würde und die Schönheit deines Hauses den Ort, da Deine Herrlichkeit wohnt Wenn Du die Frevler vernichtest, bewahre meine Seele erhalte mein Leben, wenn Du die Männer des Blutes vertilgst An deren Händen Unrecht haftet deren Rechte vom Meuchellohn überquillt Ich aber wandele ohne Arg erbarme Dich meiner, erlöse mich Denn meien Schritte sollen aufrichtig sein und in der Versammlung will ich Dich segnen o Herr

26

Der Herr ist mein Licht und mein Heil, was soll ich fürchten der Herr ist der Schutz meines Lebens, was soll ich feige sein? Wenn sie anrücken, mich zu bedrängen, mein Fleisch zu fressen meine Feinde und Peiniger sie dörren aus und zerfallen Schließen sie auch ihre Reihen zur Schlacht so bleibt mein Herz ohne Furcht Und wenn sich der Krieg gegen mich erhebt so wächst meine Hoffnung nur Eines aber erbitte ich vom Herrn, und das suche ich dass ich wohnen dürfe im Hause des Herrn all meines Lebens Tage Dass ich die Zärtlichkeit Gottes gewahre und Seinen heiligen Tempel schaue Denn am Tage dse Unheils bin ich an heiliger Stätte geborgen Er birgt mich im innersten Dunkel Seines Heiligtums und stellt mich auf festen Felsen Und siehe nun, wie Er mein Haupt über die Feinde erhebt ich wandele in Seinem Heiligtum, bringe das Lobopfer dar singe und lobe den Herrn Herr, erhöre den Ruf meiner Stimme erhöre mich und erbarme Dich meiner Zu Dir spricht mein Herz: Er hat mein Angesicht gesucht denn auch ich suche Dein Angesicht, o Herr Wende Dein Antlitz nicht von mir kehre im Zorn Dich nicht ab von Deinem Knecht Sei mein Helfer, gib mich nicht preis verlass mich nicht, Du bist Heiland und Gott Denn Vater und Mutter müssen mich verlassen der Herr aber nimmt mich auf Herr, gib mir Klarheit auf Deinem Weg führe mich den gerade Pfad allen Feinden zum Trotz Überlass mich nicht dem Wahn meiner Peiniger denn falsche Zeugen stehen gegen mich auf und die Falschheit betrügt noch sich selbst Ich aber glaube und sehe die Güte des Herrn im Lande der Lebendigen Harre des Herrn, werde ein Mann und stärke dein Herz und harre des Herrn

30

Herr, ich vertraue dir dass ich nicht zu Schanden werde, in Zeit und in Ewigkeit Bewahre mich in deiner Gerechtigkeit und zieh mich immerdar zu Dir Neige Dein Ohr und erhöre mich eile, mich zu erretten Sei mir ein Gott, der Schutz gewährt ein Haus der Zuflucht, da ich geborgen bin Denn Du bist meine Stärke, Du bist meine Burg Du hegest und führest mich um Deines Namens willen Du ziehst mich aus der Schlinge die sie mir heimlich legen denn Du beschützest mich Herr, in Deine Hände befehle ich meinen Geist Du bist der Gott der Wahrheit, Du erlöstest mich Du hassest Leute, die hohl ihre Eitelkeiten pflegen ich aber hoffe auf den Herrn Ich jubele und freue mich Deiner Gnade denn Du hast meine Niedrigkeit angesehen und meine Seele von allen Zwängen geheilt Du schließest mich nicht in die Fänge des Feindes sondern hast mich mit beiden Füßen in weite Gefilde gestellt Aber ich reibe mich auf, erbarme Dich meiner von Launen umhergewirbelt werden mir Auge, Seele und Leib In Schmerzen schwindet mein Leben dahin und meine Jahre mit Seufzen meine Kraft verschleißt im Elend, meine Knochen zittern Vor lauter Feinden bin ich zum Inbegriff der Schmach geworden meinen Nachbarn lästig furchtbar meinen Freunden die mich draußen sehen, weichen mir aus Wie ein Toter werde ich gemieden ausgelöscht aus den Herzen wie ein verlorenes Werkzeug bin ich geworden Ich habe die Abschätzigkeit vieler, die ringsum wohnen, gehört wenn sie bei mir zusammenkommen sind sie nur darauf aus, mir die Seele zu rauben Ich aber vertraue Dir, Herr Du bist mein Gott, mein Geschick liegt in deiner Hand Reiß mich heraus aus der Hand meiner Feinde entreiße mich meinen Verfolgern Lasse Dein Antlitz leuchten über Deinem Knecht errette mich in Deiner Barmherzigkeit Lass mich nicht umkommen in der Schande, Herr, ich rufe zu dir mögen die Frevler zu Schanden werden soll sie der Hades verschlingen Mögen die hinterlisten Lippen verstummen die Argwohn wider den Redlichen reden voller Hochmut und Abschätzigkeit Herr, wie groß und weit ist Deine Güte die Du denen birgst, die Dich ehrfürchtig lieben! Du wirkst in denen, die Dir vertrauen den Söhnen der Menschen zum Trotz Du birgst sie in der Verborgenheit Deiner Gestalt vor dem Irrwahn der Menschen Du schützest sie in Deiner heiligen Stätte gegen den Ungeist der Zungen Gesegnet sei der Herr denn Seine Güte waltet wunderbar in der umfriedeten Stadt Ich aber sprach, da ich außer mir war: verworfen bin ich, ferne vom Blick Deiner Augen Und schon erhórst Du die Stimme meines Flehens da ich hinaufschrie zu Dir Liebet den Herrn, ihr Heiligen alle denn der Herr fordert Wahrheit und Er straft die Überheblichen Seid mannhaft, macht euer Herze stark alle, die ihr hofft auf den Herrn

35

Der Gottlose glaubt nur an sich selbst in seiner Sünde in seinen Augen gibt es keine Gottesfurcht Doch er betrügt sich selbst darum seine Sünde zu erkennen und zu hassen Die Rede seines Mundes ist falsch und verlogen er will das Gute nicht erkennen Auf seinem Lager brütet er Betrügereien aus er lässt nicht ab von seinem unguten Weg Herr, Deine Barmherzigkeit reicht bis zu den Himmeln und Deine Wahrheit soweit die Wolken gehen Deine Gerechtigkeit gleicht einem göttlichen Gebirge Deine Urteile sind von abgründiger Tiefe Herr, Du errettest Mensch und Tier Wie überreich ist doch, o Gott, Deine Barmherzigkeit im Schutze Deiner Flügel vertrauen die Söhne der Menschen Sie berauschen sich an der Narde Deines Hauses und Du tränkst sie am Sturzbach Deiner Üppigkeit Denn bei Dir ist die Quelle des Lebens und in Deinem Lichte schauen wir das Licht Deine Gnade mehre sich in denen, die Dich kennen und Dein Heil in denen, die geraden Herzens sind Möge ich nicht in den Tritt des Hochmutes geraten möge ich vor der Macht der Sünder niemals wanken Da fallen sie alle, die Unrecht tun sie werden fortgerissen und können nicht mehr bestehen

37

Herr, verwirf mich nicht in Deiner Wut und züchtige mich nicht in Deinem Zorn Denn Deine Pfeile haben mich durchdrungen schwer lastet Deine Hand auf mir Angesichts Deines Zornes gibt es weder Heilung für mein Fleisch noch Frieden für mein Gebein angesichts meiner Sünden Denn die Frevel sind mir über den Kopf gewachsen und drücken mich nieder wie eine schwere Last Meine Wunden brechen auf und schwären wegen meiner Torheit ich habe mich gemüht und bin gebeugt bis ans Ende ich schleppe mich trübsinnig den ganzen Tag umher Meine Lenden sind ein Hohn in meinem Fleische finde ich kein Heil Ich werde misshandelt und aufs Äußerste gedemütigt ich heule in meinem Herzensjammer Herr, mein ganzes Begehren ist Dir offenbar und meine Pein ist nicht von Dir verborgen Mein Herz ist verstört, meine Kraft hat mich verlassen und das Licht meiner Augen ist mir genommen Nachbarn und Freunde stellen sich gegen mich und meine Nächsten halten sich ferne von mir Die Feinde meiner Seele drängen mit Gewalt heran sie suchen mein Verderben, führen hohle Reden und trachten auf Trug den ganzen Tag Ich aber bin wie taub und höre nicht bin wie stumm und tue meinen Mund nicht auf Ich bin wie ein Mensch, der nichts mehr hört der sich nicht rechtfertigt mit seinem Mund Denn ich hoffe auf Dich, o Herr dass Du mich erhörest mein Herr und mein Gott Ich sprach noch: mögen die Feinde sich meiner nicht freuen und als meine Füßen den Boden verloren, höhnten sie hinter mir her Ich bin zur Buße bereit mein Schmerz ist mir ständig vor Augen Ich will meine Gottlosigkeit bekennen und meines Irrtums gedenken Und doch, meine Feinde leben und haben mich in der Gewalt und es werden immer mehr, die mich grundlos hassen Die meine Güte mit Bosheit vergelten und mich übel verleumden denn ich jage der Gerechtigkeit nach Ach Herr, verlass mich nicht wende Dich nicht ab von mir, o Du mein Gott Denke daran mir zu helfen Du bist der Herr meiner Rettung

38

Ich sprach: ich will meine Wege bewahren dass ich nicht sündige mit meiner Rede Dass ich auf meine Worte achte wenn der Gottlose gegen mich steht Ich bin stumm und erniedrigt, ich schweige um des Guten willen aber mein alter Schmerz bricht wieder auf In mir will mein Herz erglühen es brennt wie Feuer, wenn ich grübele und meine Rede bricht hervor Herr, lass mich mein Ziel erkennen und die Zahl meiner Tage, dass ich wisse, was noch bleibt Siehe, ein Ringen hast Du meinen Tagen auferlegt mag ich auch bestehen, vor Dir ist es nichts wahrlich, alles ist eitel, ein jeder Mensch, der da lebt Wahrlich, es wandelt der Mensch in trügendem Schein von Nichtigkeit geschüttelt sammelt er Schätze und weiß doch nicht, für wen Was aber bleibt, wes harre ich, wenn nicht des Herrn? mein ganzes Wesen und Gestalt finde ich in Dir Befreie mich von all meinen Verfehlungen den Unverständigen hast Du mich zum Inbegriff der Schmach gemacht Ich bin still geworden tue meinen Mund nicht auf denn Du bist es, Herr, der mich erschuf Nimm Deine Geißeln fort von mir denn ich sterbe unter der Wucht Deiner Hand Du züchtigst wohl den Menschen und tadelst ihn wegen seiner Sünde Du wischst seine Seele aus wie ein Gespinst von Nichtigkeit geschüttelt sind die Menschen alle Herr, erhöre mein Gebet neige Dein Ohr meinem Flehen verweigere Dich nicht, um meiner Tränen willen Denn ich kam zu Dir, und Du hast mich angenommen ich bin ein Beisasse bei Dir, wie alle meine Väter Lass mich, dass ich Atem schöpfe ehe ich dahin muss und nicht mehr bin

42

Prüfe mich, Herr, und schaffe mir Recht vor einem Volk, dem nichts heilig ist bewahre mich vor der Bosheit und Willkür der Menschen Du bist mein Gott, Du bist meine Stärke warum verstößest Du mich warum wandele ich ohne Mut, wenn der Feind mich verfolgt? Sende Dein Licht und Deine Wahrheit die mir den Weg weisen und mich führen hinauf zu Deinem heiligen Berge, zu Deinem Heiligtum Ich ziehe hinauf zu Gottes Altar zu Gott, der die Freude meiner Jugend war ich besinge Dich unter Harfenklängen, o heiliger Gott Was bist du betrübt, meine Seele und was verwirrst du mich? hoffe auf Gott, Ihm will ich mich anvertrauen Er ist das Heil meines Lebens mein Gott

50

Erbarme Dich meiner, o Gott, in Deiner großen Barmherzigkeit und in der Tiefe Deiner Güte tilge meine Missetat Wasche mich bis auf den Grund von meiner Missetat und reinige mich ganz und gar von meiner Sünde Denn ich erkenne meine Sünde und meine Missetat ist mir immerdar vor Augen An Dir allein habe ich gesündigt habe getan, was übel ist vor Dir So erweist sich denn Deine Gerechtigkeit in Deinen Worten aber Dein Sieg wird offenbar, wenn Du gerichtet werden wirst Siehe, ich ward in Sünden empfangen in Sünden hielt die Mutter mich umhüllt Siehe aber, Du liebest die Wahrheit das Unsichtbare und das Verborgene Deiner Weisheit tust Du mir kund Entsühne mich mit Ysop, und ich bin rein wasche mich, und ich bin weißer als Schnee Lass mich hören Jubel und Gesang und die schwachen Gebeine werden voller Freude sein Vor meiner Sünde aber verbirg Dein Angesicht und tilge alle meine Missetat Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen geraden, beständigen Geist Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht und Deinem Heiligen Geist nimm nicht von mir Schenke mir den Jubelgesang Deiner Erlösung und mach mich stark in einem königlichen Geist Dass ich den Heiden Deine Wege weise und die Gottesverächter sich bekehren zu Dir Entreiße mich aus den Fesseln der Fleischlichkeit hin zu Dir, o Gott Du bist der Gott meines Heils Du machst meine Sprache zum Jubel Deiner Gerechtigkeit Herr, tue meine Lippen auf und mein Mund wird Dein Lob verkündigen Ja, wenn Du Opfer wolltest, ich gäbe sie Dir aber Brandopfer freuen Dich nicht Ein würdiges Opfer vor Gott aber ist ein geläuterter Geist ein klares und demütiges Herz wird Er nicht verachten Tue wohl, o Herr, an Zion nach Deiner Gnade baue die Mauern zu Jerusalem Dann wird Dir ein gerechtes Opfer wohlgefallen Brandopfer und was man Dir darbringt dann wird man Stiere opfern auf Deinem Altar

55

Herr, erbarme Dich meiner, denn der Mensch tritt mich nieder er streitet wider mich den ganzen Tag Den ganzen Tag treten meine Feinde auf mich ein und es sind viele, die aus sicherer Höhe ihren Krieg gegen mich führen Meine Tage sind mir furchtbar aber ich hoffe auf Dich Alle Tage will ich vor Dir, meinem Gott, Worte des Lobes darbringen ich hoffe auf Gott und fürchte nichts was können Fleisch und Blut mir tun? Sie verdrehen immer wieder meine Worte all ihre schlechten Vorstellungen hängen sie mir an Sie umlagern mich von allen Seiten und belauern mich sie lauern hinter meinem Rücken und trachen mir nach der Seele Sie haben allemal Dein Heil verloren mein Gott, Du reißest Völker nieder, wenn Du zürnst Ich habe Dir mein Leben übergeben meine Tränen sind Dir vor Augen, wie Du es verheißen hast Meine Feinde weichen zurück, wenn ich Dich nur rufe und ich erkenne: Du bist Gott Hymnen des Lobes will ich darbringen vor Gott meinen Herren ehren im heiligen Gesang Ich vertraue Gott und fürchte nichts was kann der Mensch mir tun? Gebete und Gesangt steigen in mir zu Dir, meinem Gott, empor denn Du entreißest meine Seele dem Tode Du bewahrst meinen Fuß vom Gleiten dass ich mich Deines Antlitzes erfreue im Lichte der Lebendigen

70

Herr, ich vertraue dir dass ich in Ewigkeit nicht verloren bin Reiß mich heraus, bewahre mich in Deiner Gerechtigkeit neige mir Dein Ohr und erlöse mich Sei mir ein Gott, der mich bewahrt ein Ort der Zuflucht, da ich geborgen bin denn Du bist meine Stärke, Du bist meine Burg Reiß mich, o Gott, aus der Hand der Sünder behüte mich vor dem Zugriff der Frevler und Falschen Denn Du, o Herr, bist meine Zuversicht Du bist meine Hoffnung, Herr, von meiner Jugend an Du hieltest mich schon im Mutterleib im Schoß der Mutter hast Du mich beschützt Du bist mein Gesang in Zeit und in Ewigkeit Für viele bin ich ein Zeichen des Himmels worden Du aber bist mein mächtiger Helfer Möge mein Mund ein Quellgrund Deines Lobes sein dass ich singe von Deiner Schönheit von Deiner Herrlichkeit den ganzen Tag Verwirf mich nicht, auch in der Greisenzeit wenn meine Kräfte schwinden, lass mich nicht allein Denn meine Feinde führen ihre Reden wider mich und halten Rat, wie sie meine Seele in den Kerker bringen Sie sagen sich: Gott hat ihn verlassen verfolgt ihn und packt ihn, keiner ist da, der ihm hülfe O Gott, weiche mir nicht von der Seite eile und komm mir zu Hilfe, o Du mein Gott Mögen sie zu Schanden werden und versinken die immer wieder meinen Geist verleumden Möge Elend und Verzweiflung alle überkommen die mir übel wollen Ich aber will Dir immerdar vertrauen und in allem Deinen Lobgesang erheben Mein Mund wird Deine ewige Gerechtigkeit verkünden den ganzen Tag von Deiner Heilsmacht singen bloße Buchstaben kenne ich nicht Ich werde eintreten in das Königtum des Herrn Herr, allein Deiner Gerechtigkeit dienen O Gott, Du hast mich von Jugend an gelehrt solange schon künde ich davon, wie wunderbar Du bist Lass mich auch im Alter nicht allein und in der Greisenzeit dass ich dem kommenden Geschlecht Deine Macht verkünde Dein Königtum und Deine Gerechtigkeit Herr, was Du erschaffen hast, überragt an Hoheit die Himmel mein Gott, wer kann Dir ähnlich werden? Welche Not und welches Elend habe ich gesehen Du aber hast mich aufgerichtet und wirkst neues Leben aus den Abgründen der Erde führst du mich empor Immer schöner leuchtet Deine Herrlichkeit Du wendest Dich mir zu, tröstest und ermutigst mich aus den Abgründen der Erde führst du mich empor Und ich verkünde Deine Wahrheit im Gewand der Psalmen ich singe Dir zur Harfe, Du Heiliger Israels Meine Lippen jubeln, wenn ich vor Dir singe und meine Seele, die Du frei gemacht Meine Zunge labe sich den ganzen Tag an Deiner Gerechtigkeit da sie beschämt werden und weichen, die mir übel wollen

92

Der Herr ist König, Er hat sich im Herrlichkeit umkleidet Er ist angetan mit heiliger Macht mit heiliger Macht umgürtet Er hat den Weltendom wohl begründet in Ewigkeit wird er nicht wanken Vor allem Anfang stehet Dein Thron Herr, unser Gott, ewig bist Du Herr, es erheben sich die Fluten die Fluten erheben ihre Stimme im Tosen gewaltiger Wasser Wunderbar sind die unendlichen Weiten der Meere wunderbar ist in den Höhen der Herr Wahr ist Dein Wort und Deine Zeugnisse sind unumstößlich Heiligkeit ziemt Deinem Hause in Zeit und in Ewigkeit

102

Lobe den Herrn, meine Seele alles, was in mir ist, Seinen heiligen Namen Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was Er dir Gutes getan Er ist es, dessen Barmherzigkeit alle deine Sünden vergibt der alle deine Krankheiten heilt Der dein Leben aus dem Verderben erlöst der dich in Gnade und Barmherzigkeit hüllet Der dein Begehren im Guten erfüllt und deine Jugend, dem Adler gleich, wird wieder neu Es ist der Herr, der da Gnade waltet und Recht für alle, denen Unrecht widerfährt Er hat dem Mose Seine Wege offenbart und Israels Söhnen, was Er verlangt Barmherzig und gnädig ist der Herr geduldig und von großer Güte Sein Zorn gehet nicht bis ans Ende in Ewigkeit grollet Er nicht Er verachtet und nicht, trotz unserer Sünde und unsere Frevel vergilt Er nicht Denn wie des Himmels Erhabenheit über der Erde also waltet der Herr Seine Gnade an denen, die Ihn ehren So weit wie der Osten vom Sonnenuntergang so weit nimmt der Herr unsere Frevel von uns fort So wie ein Vater sich um seine Söhne sorgt also umsorgt der Herr die, so Ihn ehren Denn Er weiß, wie wir geschaffen sind denke daran, wir sind Staub Der Mensch, seine Tage sind wie Gras wie eine Blume des Feldes muss er verblühen Es wehet nur ein Hauch, und er ist nicht mehr und erkennt seinen Ort nicht mehr Die Gnade des Herrn aber währet immerdar und in Ewigkeit über die, so Ihn ehren Und Seine Gerechtigkeit über den Söhnen der Menschen die Seinen Bund bewahren die Seiner Weisungen eingedenk sind und sie erfüllen Der Herr hat Seinen Thron im Himmel errichtet und Seine Königsmacht herrscht überall Lobet den Herrn, all Seine Engel ihr starken Gewalten, Träger Seines Wortes die ihr den Klang Seiner Stimme vernehmt Lobet den Herrn, all Seine Scharen ihr, die ihr dienet und Seinen Willen erfüllt Lobet den Herrn, all Seine Werke an jedem Orte Seiner Macht, lobe den Herrn, meine Seele

118

Aleph Selig sind, die tadellos dem Wege folgen die da wandeln im Gesetz des Herrn Selig, die Seine Zeugnisse ergründen und Ihn suchen mit ungeteiltem Herzen Wer aber Unrecht tut wandelt nicht den Pfad des Herren Du hast Deine Weisungen gegeben dass man sie unbeirrt bewahre Es ist gut, wenn meine Wege immer wieder neu ausgerichtet werden dass Deine ewigen Geheimnisse wohl gehütet sind Darum soll ich mich nicht scheuen Deine Weisungen im Ganzen zu betrachten Ich bekenne Dich, o Herr, mit klarem Herzen indem ich die Unterscheidungen Deiner Gerechtigkeit erlerne Ich will tun, was Du von mir begehrst Du aber lass mich nimmermehr allein Beth Wie richtet wohl ein Jüngling seinen Weg in guter Weise aus? indem er Deine Worte tut und hört Ich suche Dich von ganzem Herzen stoß mich nicht fort von Deinen Wegen! Ich grabe mir Deine Worte tief ins Herz hinein dass ich Dich nicht verfehle Herr, sei gesegnet lehre mich, was Du von Ewigkeit her gegeben hast Meine Lippen sollen immerdar verkünden was Dein Mund geurteilt hat Auf den Spuren Deiner Zeugnisse gewinne ich Glückseeligkeit mehr als durch alle Güter dieser Welt Unermüdlich will ich Deine Weisungen erforschen Deine Wege innerlich verstehen Ich will Deine ewigen Ordnungen ergründen und Deiner Worte nimmermehr vergessen Gimel Tue Deinem Knechte Gutes dass ich lebe und Deine Worte erfülle Nimm mir den Schleier von den Augen dass ich durch Dein ewiges Gesetz erkenne, wie wunderbar Du bist Ich bin ein Beisasse auf Erden verbirg mir nicht Deine Wege der Heiligung Meine Seele dürstet immerdar in heiligen Begehren Deine Untersheidungen jederzeit zu erkennen Du strafst die Überheblichen die sich abwenden von Deinen Wegen sind dem Fluch verfallen Wende Schmach und Verachtung ab von mir denn ich spüre Deinen Zeugnissen nach Mächtige sitzen zusammen und reden böse gegen mich Dein Knecht aber schwärmt von Deinem ewigen Gesetz Deine Zeugnisse sind meine Seelenlabe Deine Gebote sind mir Rat und Weisung Daleth Meine Seele klebt am Boden belebe mich nach Deinem Wort! Ich erzählte Dir von meinen Wegen, und Du hörst mir zu lehre mich, was Du von mir begehrst Lass mich Deine heilige Überlieferung verstehen und ich will unentwegt von Deinen Wundern künden Meine Seele war von Ödsucht ganz gelähmt stärke mich durch Deine Worte Den Weg des Unrechts halte fern von mir und zeige mir Deine Barmherzigkeit durch Dein ewiges Gesetz Ich habe den Weg der Wahrheit aufgenommen von Deinen Unterscheidungen will ich nicht mehr weichen Ich schmiege mich an Deine Zeugnisse Herr, lass mich nicht zu Schanden werden Ich laufe den Weg Deiner Weisungen denn Du machst mir das Herze weit He Herr, mach mir den Weg Deiner Gebote zum Gesetz dass ich ihn erspüre in allen Dingen Gib mir Einsicht, dass ich Dein ewiges Gesetz ergründe und es von ganzem Herzen treu bewahre Führe mich den Pfad des engelgleichen Lebens denn das ist meine innerste Notwendigkeit Richte mein Herz auf Deine Zeugnisse und nicht auf äußeren Gewinn Wende meine Augen ab von Wahn und Eitelkeit und belebe mich auf Deinem Weg Richte Dein Wort auf in Deinem Knecht dass man Ehrfurcht vor Dir habe Nimm die Schmähungen, die ich scheue, fort von mir denn allein Deine Urteile sind gut Siehe, ich sehne mich nach Deiner heiligen Überlieferung belebe mich durch Deine Gerechtigkeit Waw Möge Deine Gnade, Herr, über mich kommen und Dein Heil, wie Du verheißen hast Dass ich mich von denen unterscheide, die schlecht über mich reden denn ich vertraue auf Dein Wort Lass in meinem Mund das Wort der Wahrheit nie verstummen denn ich traue Deinen Unterscheidungen Ich hüte Dein Gesetz in allen Dingen in Zeit und in Ewigkeit So schreite ich voran in grenzenlose Weiten wo immer ich erspüre, was Du von mir begehrst Ich predige Deine Zeugnisse im Angesicht der Könige und werde nicht zu Schanden Ich übe mich in Deinen Weisungen die ich über alles liebe Ich recke meine Hände Deinen Weisungen entgegen, weil ich sie liebe Ich übe mich in dem, was Du von mir begehrst Sajin Gedenke Deines Wortes, das Du Deinem Knecht gegeben darauf meine Hoffnung gründet Es gibt mir Mut in meiner Schwachheit dass Deine Verheißung mich ins Leben führt Die Überheblichen handeln unrecht bis zum Äußersten aber ich wende mich nicht ab von Deinem ewigen Gesetz Ich gedenke, Herr, Deiner Wege, die von Ewigkeit her sind und bin guten Mutes Mir ist bange um der Sünder willen die immer wieder Dein Gesetz missachten Deine ewigen Ordnungen sind mir ein heiliger Gesang am Orte meiner Pilgerschaft In der Nacht gedenke ich Deines Namens, o Herr und hüte Dein ewiges Gesetz So ist es mir ganz eigen worden dass ich Deine Weisungen erspüre Cheth Ich sprach: es ist an mir Deine heilige Überlieferung zu wahren Ich sehne mich mit ganzem Herzen Dein Angesicht zu schauen erbarme Dich meiner nach Deinem Wort Ich spüre Deinen Wegen nach und füge meine Schritte Deinen Zeugnissen Ich bin bereit und lasse mich nicht irre machen schlicht Deinen Weisungen zu folgen Schlingen der Sünder wollten mich umgarnen aber ich lasse mich nicht trennen von Deinem ewigen Gesetz Mitten in der Nacht erhebe ich mich, Dir zu danken für die Offenbarungen Deiner Gerechtigkeit Ich bin eins mit allen, die Dich ehrfürchtig lieben und Deine Überlieferungen achten Die ganze Erde ist erfüllt von Deiner Gnade lehre mich, was du von mir begehrst Teth Du hast Deinem Knecht nur Gutes getan treu in Deinem Wort, o Herr Lehre mich Güte, Zucht und Erkenntnis denn ich vertraue Deinen Weisungen Ich war unachtsam und bin gedemütigt worden nun aber achte ich Dein Wort Herr, Du bist gut in Deiner Güte lehre mich, was Du von mir begehrst Die Großtuer überhäufen mich mit Unrecht ich aber bewege Deine Weisungen im Herzen Ihre Herzen sind verstockt wie saure Milch ich aber ergründe Dein Gesetz Es war gut für mich, dass ich erniedrigt wurde denn so lerne ich erkennen, was Du von mir begehrst Kostbarer ist mir das Gesetz aus Deinem Munde als tausend Pfunde Silber und Gold Joth Deine Hände haben mich erschaffen und gebildet gib mir Einsicht und ich werde Deine Wege lernen Die Dich fürchten, sehen mich und werden froh denn ich vertraue Deinen Worten Herr, ich weiß: Deine Unterscheidungen sind Gerechtigkeit und durch Wahrheit führst Du mich zur Demut Möge Deine Gnade walten, dass ich Mut gewinne nach der Verheißung, die Du Deinem Knecht gegeben Möge Deine Herzensneigung mir entgegenkommen, und ich werde leben denn Dein Gesetz ist meine Fron und meine Freude Mögen die Überheblichen zu Schanden werden denn sie tun mir Unrecht und verachten, was mir heilig ist ich aber lebe ganz und gar in Deinen Weisungen Mögen jene zu mir finden, die Dich ehrfürchtig lieben und Deine Zeugnisse erkennen Möge mein Herz keusch werden in dem, was Du von mir begehrst dass ich nimmermehr zu Schanden werde Kaph Meine Seele lechzt nach Deinem Heil Ich setze meine Hoffnung auf Dein Wort Meine Augen schmachten nach Deiner Verheißung und rufen: wann wirst Du mich trösten! Wie ein verschorfter Lederbalg bin ich geworden aber ich verlasse niemals Deine Wege Wie viele Tage mögen Deinem Knecht noch bleiben wann vollstreckst Du das Gericht an meinen Peinigern? Die Heuchler reden ohne Ende auf mich ein aber nicht, wie es Deinem ewigen Gesetz entspräche Alle Deine Weisungen sind Wahrheit hilf Du mir, denn sie verfolgen mich wider jedes Recht Sie haben mich schier an den Rand gebracht auf Erden aber Deine Weisungen habe ich nie vergessen Belebe mich durch Deine Gnade ich will die Zeugnisse Deines Mundes immerdar bewahren Lamed Herr, Dein Wort ist ewig es überdauert noch die Himmel Von Geschlecht zu Geschlecht währet Deine Wahrheit die Erde hat Bestand, denn Du hast sie gegründet Durch Deine Fügung besteht der Tag denn Alles ist Dir untertan Wäre da nicht Dein Gesetz, dem ich selig fröne ich wäre längst erstickt in meiner Niedrigkeit Möge ich in der Zeit, die mir gegeben niemals Deine Weisungen überhören denn durch sie fürhst Du mich ins Leben Ich gehöre Dir, gib Du mir Heil denn ich spüre Deinen ewigen Ordnungen nach Die Sünder lauern nur darauf, mich zu verderben aber ich beachte Deine Zeichen Ich habe die Grenzen jedlicher Vollkommenheit gesehen aber Dein Gebot birgt grenzenlose Weite Mem Ach Herr, wie liebe ich Dein Gesetz den ganzen Tag ist es meine Seelenlabe In Deinem Geheimnis schenkst Du mir die Weisheit und ich überrage meine Feinde denn es öffnet mir den Blick in die Ewigkeit Ich erlange tiefere Einsicht als alle, die mich lehren denn Deine Zeugnisse bewege ich im Herzen Ich erlange höheres Bewusstsein als die Alten denn ich spüre Deinen Weisungen nach Ich halte meine Füße fern von jedem üblen Weg damit ich Dein Wort wohl bewahre Ich weise nicht von Deinem Unterscheidungen denn so ist es mir von Dir zum Gesetz gegeben Deine Verheißungen gehen mir wie süße Früchte durch die Kehle köstlicher als Honigwaben sind sie mir im Munde Deine Weisungen gewähren Einsicht darum hasse ich jeden unredlichen Weg so ist es mir von Dir zum Gesetz gegeben Nun Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege Ich habe es versprochen und gehalten dass ich die Unterscheidungen Deiner Gerechtigkeit beachte Ich bin schwer erniedrigt worden Herr, gib Du mir neues Leben nach Deinem Wort Herr, Du hast Wohlgefallen am Freimut meiner Rede tue mir Deine Urteile kund Mein Leben kann mir jederzeit aus den Händen gleiten aber Dein Gesetz will ich nie vergessen Die Sünder haben mir manche Schlinge gelegt aber Deine Weisungen werde ich nicht verfälschen Ich habe Deine Zeugnisse für dieses Zeitalter geerbt Du bist der Jubelsang meines Herzens worden Ich neige mein Herz und tue, was Du von mir begehrst als Antwort auf das Geschenk der Zeit Samech Ich hasse, die Dein Heilsgesetz verdrehen denn ich liebe, was Du, Ewiger, gegeben hast Du bist meine Burg, da ich geborgen bin und ich vertraue Deinem Wort Weichet von mir, die ihr arg und böse seid denn ich will die Gebote meines Gottes ergründen Nimm mich an, o Herr, belebe mich nach Deinem Wort lass meine Hoffnung nicht zu Schanden werden Steh mir bei, dass ich errettet werde und immerdar verwirkliche, was Du von mir begehrst Du verachtest alle, die Deine Ansprüche verleugnen haltlos sind ihre Gedanken All die Sünder dieser Erde sehe ich als Verirrte darum liebe ich Deine Zeugnisse in allen Dingen Durchdringe mich mit heiliger Ehrfurcht bis ins Fleisch hinein denn ich fürchte allein Dein Urteil in der Ewigkeit Ajin Ich über Unterscheidung und Gerechtigkeit liefere mich nicht meinen Verderbern aus Tritt im Guten ein für Deinen Knecht dass die Scheinheiligen mich nicht verleumden können Meine Augen sehnen sich nach Deinem Heil und nach der Offenbarung Deiner Gerechtigkeit Bilde Deinen Knecht heran nach Deiner Güte und lehre mich, was Du von mir begehrst Gibt mir Einsicht, denn ich bin Dein Knecht dass ich Deine Zeugnisse erkenne Es ist Zeit, das Werk des Herrn zu tun denn sie zerfasern Dein Gesetz Ich liebe Deine heilige Überlieferung mehr als Gold und edelsten Topas Darum richte ich mich stets nach allen Deinen Weisungen und hasse jeden unrechten Weg Phi Deine Zeugnisse sind überwältigend und ich erforsche sie mit Herz und Geist Die Erhellung Deiner Worte wirkt Erleuchtung und gibt den Säuglingen Einsicht Ich öffne meinen Mund und trinke Geist denn ich sehne mich nach Deinen Weisungen Sieh mich an und erbarme Dich meiner wie Du denen tust, die Deinen Namen lieben Lenke meine Schritte, wie Du es verheißen hast dass kein Unrecht Macht gewinne über mich Mach mich frei von den Verleumdungen der Leute ich will Deine Überlieferung bewahren Lass Dein Antlitz leuchten über Deinem Knecht und zeige mir, was Du von mir begehrst Meine Augen weinen Tränenströme weil sie Dein ewiges Gesetz missachten Sade Herr, Du bist gerecht Du urteilst wohlwollend, schlicht und klar In Deinen Zeugnissen leuchtet Gerechtigkeit und vollkommene ewige Wahrheit Der Eifer um Dein Heiligtum hat mich verzehrt denn meine Feinde missachten Deine Worte Dein Wort ist Feuer in Liebe zu ihm lodert Dein Knecht Ich bin jung und gering geachtet aber ich vergesse nie, was Du von mir begehrst Deine Gerechtigkeit ist ewige Gerechtigkeit und Dein Wort ist Wahrheit Not und Drangsal rücken mir zu Leibe ich aber sorge mich allein um Deine Weisungen Deine Zeugnisse bergen Gerechtigkeit für alle Zeiten gib mir Einsicht und ich werde leben Koph Ich rufe aus der Tiefe meines Herzens Herr, erhöre mich mich dürstet nach Deinen Weisungen Ich rufe zu Dir, Herr, errette mich Deine Zeugnisse will ich bewahren Ich drängele zur Unzeit und rufe und hoffe auf Dein Wort Meine Augen eilen der Morgendämmerung entgegen Deinen Worten nachzuspüren Höre meine Stimme, Herr, in Deiner Güte und belebe mich nach Deinem Ratschluss Die mich wider jedes Recht verfolgen sind mir hart auf den Fersen aber weit entfernt von Deinem ewigen Gesetz Du, o Herr, bist bei mir alle Deine Weisungen sind Wahrheit Ich habe Deine Zeugnisse erkannt, vom Ursprung her in der Ewigkeit hast Du ihren Grund gelegt Resch Sieh meine Demut und bilde mich heran denn ich vergesse niemals Dein Gesetz Führe meine Sache und erlöse mich gib mir Leben durch Dein Wort Die Sünder sind weit entfernt vom Heil sie fragen nicht danach, was Du begehrst Überreich, o Herr, ist Deine Güte durch Dein Urteil schenke Du mir neues Leben Es sind viele, die mir nachstellen und mich bedrängen aber ich weiche nicht von Deinen Zeugnissen Ich sehe die Verräter und gräme mich denn sie verachten Deine Worte Siehe Herr, ich liebe Deine Weisungen in Deiner Güte schenke Du mir neues Leben Der Urgrund Deiner Worte ist Wahrheit und Treue und Ewigkeit das Maß aller Urteile Deiner Gerechtigkeit Schin Mächtige verfolgen mich aus purer Willkür aber mein Herz fürchtet nur Dein Wort Ich jubele und singe über Deine Worte als einer, der große Beute macht Ich verabscheue das Unrecht, es ist mir zuwider meine Liebe gilt allein Deinem ewigen Gesetz Siebenmal am Tag singe ich Dein Lob um der Ratschlüsse Deiner Gerechtigkeit willen Die Dein Gesetz von Herzen lieben, haben grenzenlosen Frieden kein Ärgernis ficht sie mehr an Herr, ich harre Deinem Heil entgegen und sehne mich nach Deinen Weisungen Meine Seele hütet Deine Zeugnisse denn ich liebe sie über alles Ich hege Deine Weisungen und Deine Zeugnisse im Herzen denn alle meine Wege führen zu Dir Taw Möge mein Gebet, o Herr, zu Dir dringen gib mir Einsicht aus Deinen Verheißungen Möge, was mir heilig ist Deiner Güte nahe kommen bewahre mich nach Deinem Wort Möge meinen Lippen immerdar heiliger Gesang entströmen wenn Du mir zeigst, was Du von mir begehrst Möge meine Zunge hell und klar Dein Wort verkünden denn all Deine Gebote sind Ausdruck von Gerechtigkeit Möge Deine Hand sich zeigen, und mich retten denn ich habe Deine Weisungen erwählt Ich sehne mich, o Herr, nach Deinem Heil Dein Gesetz ist meine Lust und meine Freude Möge meine Seele leben und Dich loben mögen Deine Unterscheidungen mich leiten Wie ein verlorenes Lämmlein irrte ich umher suche Deinen Knecht denn Deiner Weisungen kann ich nicht vergessen

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Selig sind, die Gott ehrfürchtig lieben die da wandeln auf Seinen Wegen Du wirst die Früchte deiner Mühen ernten selig wirst du sein, und es wird dir wohl ergehen Dein Weib wird wie ein Weinstock sein der üppig rankt an deinem Hause Deine Söhne werden sprießen wie junge Ölbaumpflanzen rings um deinen Tisch Siehe, so wirst du gesegnet sein wenn du den Herrn ehrfürchtig liebst Es segne der Herr dich vom Zion her mögest du das Heil Jerusalems schauen alle Tage deines Lebens Mögest du die Söhne deiner Söhne sehen Friede über Israel

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Herr, ich will nicht hochmütig sein will nicht meine Augen überheben Ich strebe nicht nach großen Dingen noch nach Wundern, die mich überwältigen Außer dass ich Demut übe mein Geist aber sich erhebe wie ein Kind bei seiner Mutter zum Frieden meiner Seele Israel hoffe auf den Herrn von nun an bis in Ewigkeit

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Herr, Du erforschest und erkennest mich Du kennst meine Trägheit ebenso wie mein Erwachen Du spürst meine Gedanken aus der Ferne Du erspürst meine Spur und kennst mein Maß Du weißt im Voraus alle meine Wege ich aber finde keine Worte Herr, Du weißt alles was da war und was da ist und da kommen wird Du hast mich gebildet und hältst über mir Deine Hand Mir bleibt nur, Deine Erkenntnis zu bewundern es ist so gewaltig, dass ich es nicht fassen kann Wohin würde ich getrieben, fern von Deinem Geist wohin sollte ich mich flüchten vor Deinem Angesicht Erhöbe ich mich in die Himmel, dort wohnest Du stürzte ich mich in die Unterwelt, Du bist da Und nähme ich mir Flügel und flöge gen Morgen und ließe mich nieder an den Gestaden der Meere Auch dort würde Deine Hand mich führen und Deine Rechte mich halten Und ich sprach in meinem Liebesrausch: das Dunkel soll mich ganz zerkeltern und die Nacht erleuchte mich! Denn die Finsternis ist bei Dir nicht finster die Nacht leuchtet wie der helle Tag und je tiefer ihre Dunkelheit, umso heller ist ihr Licht Denn Du, o Herr, schufest Dir meine Nieren Du hast Dich meiner angenommen schon im Mutterleib Ich danke Dir in überwältigendem Staunen wunderbar sind Deine Werke und meine Seele hat sie ganz und gar erkannt Vor Dir ist nicht einmal mein Gebein verborgen Du selber hast es einst geheimnisvoll gebildet mein ganzes Wesen und Gestalt in den Tiefen der Erde Deine Augen sahen schon mein Bild ehe ich gestaltet ward alles ist in Deinem Buch verzeichnet Tage werden gegeben, und niemand erfüllt sie O Gott, wie sehr verehre ich Deine Liebenden ihr Urbild ist zu höchster Macht gelangt Ich will sie messen, aber sie sind mehr als Sand ich erhebe mich, und schon bin ich bei Dir Die Sünder aber, o Gott, wenn Du sie töten wirst ihr Blutmänner, weichet von mir! Wenn du zweifelst, wirst du sprechen: sie werden Deine Städte mit Leichtigkeit erobern Habe ich denn nicht verabscheut, Herr, die Dich hindern und mich aufgerieben wegen Deiner Feinde? Mit blankem Hass verabscheue ich sie Feinde sind sie mir geworden Erforsche mich, Herr, und erkenne mein Herz erprobe mich, und erkenne meine Wege Sieh, ob da nicht doch ein Hang zum Bösen in mir ist und führe mich den Weg der Ewigkeit

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Herr, ich rufe zu dir, erhöre mich höre die Stimme meines Flehens, da ich Dich anrufe erhöre mich, Herr, erhöre mich Mein Gebet steige auf zu Dir wie Weihrauch vor Dein Angesicht meiner Hände Erhebung sei ein Abendopfer vor Dir Herr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen von argen Gedanken halte mein Herze rein am Trachten und Treiben der Heuchler will ich keinen Anteil Der Gerechte erprobe mich in Güte und weise mich das Öl des Sünders aber netze niemals mein Haupt doch am Ort ihres Friedens erhebt sich mein Gebet Ihre Richter greifen Steine und werden verschlungen meine Rede aber wird erhört, denn sie ist lieblich duftender Hauch Wie alles Erstarrte zerbirst auf Erden so werden auch unsere Knochen zerworfen am Hades Auf Dich, Herr, sehen meine Augen Dir vertraue ich, gib meine Seele nicht den Tod dahin Bewahre mich, Herr vor den Schlingen, die sie mir gelegt und vor den Ränken der Verruchten Die Sünder sind im zwiefachen Netz verfangen ich aber, als der Eine, wandele unversehrt darüber hin

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Lobet den Herrn, denn Er ist gut lieblich erschalle Sein Lob ein heiliger Gesang für unseren Gott Der Herr erbaut Jerusalem und führt die Zerstreuten Israels zusammen Er heilt die zerschundenen Herzen und verbindet all ihre Wunden Er allein kennt die Zahl der Sterne und ruft sie mit Namen Groß ist der Herr und groß ist Seine Macht Seine Weisheit überragt jedes Maß Die Sanftmütigen erhebt Er zu Seiner Höhe die Sünder aber wirft Er auf die Erde Hebet an und danket dem Herrn singet unserem Gott zum Wohlklang der Harfen Ihm, der den Himmel in Wolken hüllt und Regen gibt, dass er die Erde netze Der die Gräser auf den Bergen blühen lässt Kohl und Kraut zum Nutzen der Menschen Ihm, der alle Wesen nähret noch die jungen Raben, die Ihn rufen Er bedarf nicht der Schnelligkeit der Pferde noch hat Er Gefallen am starken Arm der Mächtigen Er freut sich aber derer, die Ihn erfürchtig lieben und Seiner Güte vertrauen

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Lobet den Herrn, o Jerusalem lobe deinen Gott, o Zion Er bewahrt die Riegel deiner Tore fest und stark Er segnet deine Söhne, die da wohnen Er gibt Frieden bis an deine Grenzen und Weizenöl, dir zur Speise Er sendet Sein Wort auf die Erde wie im Fluge verbreitet sich die Kunde Er breitet Schnee über das Land wie Wolle Er lässt die Nebel steigen, wie wenn Staub aus der Asche wirbelt Er tribt das Eis zu Schollen wer kann vor dem Frost Seines Antlitzes bestehen? Dann sendet Er Sein Wort und sie schmelzen dahin Sein Geist weht, und die Wasser fließen Er gab Jakob die Verheißung Seines Wortes gab Israel Sein Gesetz und Seine Weisungen Keinem anderen Volk hat Er solches gegeben niemandem Seine Entscheidung offenbart